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Datum: 27. August 2016 um 11:07 Uhr
Alarmierungsart: Digital – Gesamtwehr
Dauer: 6 Stunden 8 Minuten
Einsatzart: Überlandhilfe
Einsatzort: Holzgerlingen
Mannschaftsstärke: 9
Fahrzeuge: LF 16


Einsatzbericht:

Grafenauer Wehr zur Überlandhilfe in Holzgerlingen

Zu einem Großband im Industriegebiet von Holzgerlingen wurde am heutigen Samstagvormittag gegen 11.07 Uhr auch die Feuerwehr Grafenau alarmiert und fuhr daraufhin mit einem Löschgruppenfahrzeug (LF 16) die Einsatzstelle an. Vor Ort teilten sich die Aufgaben in die Brandbekämpfung und das Ablöschen von Glutnestern unter Atemschutz sowie in die Tätigkeit als Mitglied der vor Ort agierenden Führungsgruppe und die Funktion des Pressesprechers.

Nachdem die Alarmstufe herabgesetzt wurde und die Atemschutzgeräteträger ihren Einsatz beendet hatten, konnte gegen 17.15 Uhr Einsatzende für die Grafenauer Wehr vermeldet werden.

Von Seiten der Pressesprecher und der Einsatzleitung des Landkreises, die sich um Kreisbrandmeister Guido Plischek formierte, wurde folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Großbrand in Holzgerlingen

Die Feuerwehr Holzgerlingen wurde am Samstag, 27. August gegen 9:30 Uhr zu einem Brand in die Max-Eyth-Straße gerufen. Vor Ort stellte sich für Kommandant Albrecht Schmidt das Bild eines Lagerhallen-Vollbrandes eines örtlichen Gewerbebetriebes. Sofort wurde die Alarmstufe auf Brand Stufe vier erhöht. Insgesamt 224 Feuerwehrkräfte mit 35 Fahrzeugen waren bis zum späten Nachmittag unter der Einsatzleitung von Kreisbrandmeister Guido Plischek und der Führungsgruppe des Landkreises Böblingen im Einsatz, unterstützt von 44 Kräften des Rettungsdienstes und 17 Kräften der Polizei.

Neben der Bekämpfung des Brandes der Lagerhalle selbst, war insbesondere der Schutz eines angrenzendes Wohnhauses sowie benachbarter Betriebe oberste Priorität.

Obwohl die Lagerhalle völlig ausbrannte, blieben das Wohnhaus weitestgehend und die angrenzenden Betriebe völlig unbeschadet. Und das, obwohl die Brandlast der Halle sehr hoch war und die Löscharbeiten durch das Explodieren von in der Halle gelagerten Batterien und Druckgasbehältern gefährlich und erschwert wurde.

Insbesondere die hohen Temperaturen stellten für die eingesetzten Kräfte – die in großer Zahl unter Atemschutz tätig waren – vor eine große Herausforderung.

Auch die Wasserversorgung musste erweitert werden. Da das gut ausgestattete Hydrantennetz des Holzgerlinger Gewerbegebietes für einen Brand dieser Dimension nicht ausreicht, wurden weitere wasserführende Großfahrzeuge aus dem Landkreis und auch aus Tübingen und der Flughafenfeuerwehr Stuttgart angefordert. Damit standen nochmals 35.000 Liter Löschwasser zusätzlich zur Verfügung. Die Brandbekämpfung konnte so auch durch mehrere Wenderohre aus Drehleitern und dem Gelenkmast der Daimler Werkfeuerwehr durchgeführt werden. Ebenso zeigte sich wieder der positive Effekt des eingesetzten Sonderlöschmittels F 500.

Glücklicherweise waren bis auf eine verletzte Person, die aufgrund von Erschöpfung vom Rettungsdienst versorgt wurde, keine Personenschäden zu beklagen.

Landrat Roland Bernhard machte sich gemeinsam mit dem ersten Beigeordneten der Stadt Holzgerlingen Ioannis Delakos vor Ort ein Bild der Lage, beeindruckt von der professionellen Arbeit aller Einsatzkräfte und dem Zusammenspiel der Wehren des Landkreises und der Unterstützer aus Tübingen und Stuttgart. Insbesondere auch auf Grund der Tatsache, dass viele Einsatzkräfte in der Nacht bereits bei einem weiteren Großbrand in Weissach tätig waren.

Die Nachlöscharbeiten, bei denen mit dem Einsatz mehrerer Wärmebildkameras Glutnester aufgespürt und direkt abgelöscht werden konnten, zogen sich bis in die späten Nachmittagsstunden. Auch am Abend und über die Nacht wird eine Brandwache vor Ort gestellt.