Geschichte

Entwicklung der Feuerwehr Döffingen

Der Neubeginn der Feuerwehr Döffingen wurde unter Wilhelm Kienle III vollzogen, der in der Stellvertretung von Kommandant Wilhelm Butsch, der in Kriegsgefangenschaft geraten war, von nun an die Geschicke der Feuerwehr lenkte.

Neben der spärlichen feuerwehrtechnischen Ausrüstung, die 1945 im wesentlichen aus einem Hydrophor von 1870 und einer in Frankreich erbeuteten alten Tragkraftspritze bestand, mangelte es vor allem an einer entsprechenden Wasserversorgung, die für den Brandfall genügend Löschwasservorrat bereitstellen konnte.

Während der Amtszeit von Kommandant Karl Zierer wurde zu einen die Wasserversorgung für Döffingen weiter ausgebaut, zu anderen verfügte die Gemeinde ab 1952 über zwei Hochbehälter mit dem notwendigen Wasservorrat, um eine Wasserleitung von 50 Hydranten zu speisen. Damit war der Löschwasservorrat für den Erstfall sichergestellt.

Im Frühjahr 1959 konnte dann das erste Löschfahrzeug, ein KLF 6 / TS 8, in Dienst gestellt werden. Damit begann für die Feuerwehr Döffingen eine neue Zeitrechnung. Die Mannschaft musste nun lernen das Fahrzeug und die neuen Geräte richtig einzusetzen. Kameraden besuchten erstmals die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal und wurden dort zu Gruppenführern und Maschinisten ausgebildet. Das neue Fahrzeug wurde zunächst in dem alten Feuerwehrmagazin im Rathaus untergestellt. Aufgrund der zunehmend unzureichenden Platzverhältnisse setze sich Kommandant Paul Nädele für den Bau eines neuen, zeitmäßigeren Feuerwehrhauses ein.

Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Döffingen:
  • Friedrich Zierer
  • Wilhelm Kienle
  • Karl Zierer
  • Heinrich Lauser
  • Wilhelm Butsch
  • Wilhelm Butsch (III), stellvertretend in den Kriegsjahren
  • Karl Zierer
  • Paul Nädele

Entwicklung der Feuerwehr Dätzingen

Auch die Kameraden der Dätzinger Feuerwehr standen nach Kriegsende vor der schweren Aufgabe wieder eine schlagkräftige Wehr aufzubauen. Nach dem Krieg stand den Dätzinger Floriansjügern nur eine Handdruckspritze, ein Hydrophon, zur Verfügung.

Im Februar 1947 erhielt die Dätzinger Feuerwehr dann die längst benötigte Motorspritze, die unter anderem 1953 bei einem Brand in der Stegmühle bei Döffingen eingesetzt wurde.

Der erste Schritt auf dem Weg zu einem eigenen Domizil konnte am 27. Oktober 1962 mit der Einweihung des neuen Feuerwehrmagazins in der ehemaligen Zehntscheuer am Rathausplatz vollzogen werden.

Im Zuge der zunehmenden Technisierung der Feuerwehren in den 70-er Jahren erhielt die Feuerwehr Dätzingen im Jahre 1964 ein TSF 12/50 auf Basis eines Ford Taunus. Die Kameraden konnten das Einsatzfahrzeug gemeinsam mit einer neuen Uniform, einer Arbeitskombi, in Empfang nehmen.

Im Jahr 1974 konnte dann ein zweites Löschfahrzeug, ein LF 8, auf Basis eines Mercedes-Fahrgestells, in Dienst gestellt werden. Ende des Jahres begannen die Dätzinger Kameraden mit dem Ausbau ihres Feuerwehrhauses um den engen Platzverhältnissen Herr zu werden.

Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Dätzingen:
  • Ruper Hensler
  • Ludwig Klamser
  • Anton Haiß
  • Franz Gauß
  • Adolf Reichle
  • Oswald Hirschberger sen.
  • Oswald Hirschberger jun.
  • Ottmar Heinkele
Zwei Feuerwehrabteilungen wachsen zusammen

Seit 1974 machen die beiden Feuerwehren Dätzingen und Döffingen gemeinsame Sache. Die Gemeinschaft steht seitdem hier im Vordergrund. Übungen, Einsätze sowie Veranstaltungen werden gemeinsam organisiert und durchgeführt.

Am 15. Februar 1975 wurde die Vereinigung durch eine Gründungsversammlung offiziell bestätigt. Diese Versammlung fand im Graf-Ulrich-Bau in Döffingen statt. Die Kommandanten der beiden Wehren, Ottmar Heinkle und Paul Nädele sowie Herr Bürgermeister Bien, besiegelten diesen Entschluss.

Paul Nädele verglich die damalige Situation der beiden Wehren in seiner Begrüßungsrede mit 2 Äckern, die jeweils gut geackert und geeggt seien und in die man mit ruhigem Gewissen Saat legen könne.

Im Mittelpunkt standen die Wahlen für die Besetzung der wichtigsten Funktionen und Organe der neu gegründeten Feuerwehr. Das Amt  des Wahlleiters kam laut Feuerwehrsatzung dem dienstältesten Kameraden zu. So wurde unter der Leitung von Otto Rühle die Feuerwehr Grafenau wie folgt organisiert.

Die Kommandanten der Feuerwehr Grafenau:

Kommandant: Paul Nädele

1. Stellv. Kommandant und Abteilungskommandant Dätzingen: Ottmar Heinkele

2. Stellv. Kommandant und Abteilungskommadant Döffingen:  Hans Godenberg

Als Stellvertreter für die Abteilungsleiter wurden für Döffingen Richard Butsch und für Dätzingen Helmut Skarke ernannt. Die Wahl des Kassierers für die Gesamtkasse fiel auf Willi König. Als Schriftführer für den Gesamtaussschuss wurde Karl Schweitzer gewählt.

Im Anschluss erfolgte die Wahl der Mitglieder des Gesamtausschusses der Feuerwehr Grafenau. Jede Abteilung bestimmte nun je nach Mannschaftsstärke ihre Vertreter für den Feuerwehrausschuss: Richard Butsch, Eugen Eberhardt, Paul Gauß, Max Geiselhart, Karl Harer, Gerhard Wagener und Willi Wanner.

Durch die Beteiligung an Festlichkeiten wurde die Zusammenarbeit der beiden Abteilungen gefördert. Aber viel Wichtiger, wie könnte die Zusammenarbeit einzelner Gruppen oder Kameraden aus Döffingen und Dätzingen im Feuerwehreinsatz aussehen? Die musste geübt werden. Die Abteilungsleiter Hans Godenberg und Ottmar Heinkele planten mit Kommandant Paul Nädele Einsatzübungen, bei denen die neu gewonnene Schlagkraft gezielt eingesetzt werden sollte. Unter dem Motto “Einigkeit macht stark”, wurden die ersten Übungen unter gemeinsamem Kommando ausgeführt.

1976: Erweiterung Feuerwehrhaus Dätzingen

Am 25. September 1976 konnte das neu ausgebaute Dätzinger Feuerwehrgerätehaus eingeweiht werden, in das die  Kameraden innerhalb der 2-jähringen Bauzeit ca 7.000 Stunden Arbeit investiert haben. Bürgermeister Ewald Bien lobte in seiner Rede anlässlich der Einweihungsfeier die hohe Eigenleistung der Kameraden, durch die der Gemeinde viele Unkosten erspart werden konnten. Insbesondere den Einsatz der Altersabteilung bei den Umbauarbeiten bezeichnete er als vorbildlich.

Ende der 70er Jahre konnte die Abteilung Döffingen ihren Fuhrpark weiter ausbauen. So wurde beispielsweise 1978 von der FFW Weil der Stadt ein ausgemusterter Rüstanhänger erworben.

1981: Jubiläum der Abteilung Dätzingen

Vom 10. bis 13. Juli 1981 feierte die Feuerwehr Grafenau, Abteilung Dätzingen, ihr 100-jähriges Jubiläum. Die Festlichkeiten begannen mit einem Empfang, zu dem im Maltesersaal im Schloss Dätzingen geladen wurde. Der Freitagabend endete mit dem großen Zapfenstreich unter Mitwirkung des Spielmannszuges des Feuerwehr Ehningen sowie des Musikvereines Grafenau. Ein Höhepunkt des Festlichkeiten war sicherlich der große “Bunte Abend”, zu dem am Samstagabend geladen wurde. Am Sonntag fand unter großer Beteiligung der umliegenden Wehren ein Festumzug statt.

 1984: Führungswechsel

Nach über 25 Jahren Dienstzeit als Kommandant, davon von 1959 bis 1975 als Kommandant der Feuerwehr Döffingen und dann von 1975 bis zum Jahr 1984 als Kommandant der Feuerwehr Grafenau, gab Paul Nädele auf eigenen Wunsch dieses Amt in jüngere Hände. Als Nachfolger des Kameraden, der sich im besonderes Maße um das Feuerwehrwesen in Grafenau und das des Landkreises verdient gemacht hat, wurde Walter Stark von der Hauptversammlung gewählt. Gemeinsam mit Paul Nädele übergab auch sein bisheriger Stellvertreter, Ottmar Heinkele, der seit 1960 zuerst das Amt des Kommandanten der Feuerwehr Dätzingen und später das Amt nach dem Zusammenschluss der beiden Wehren das Amt des Abteilungsleiters der Abteilung Dätzingen inne hatte, an die folgende Generation weiter. Als Nachfolger wurde Eduard Schweitzer gewählt. Als Abteilungsleiter der Abteilung Döffingen wurde Hans Godenberg bestätigt, der von 1975 bis 1990 an der Spitze der Abteilung stand.

1994: Fahnenweihe, Fahrzeugbeschaffung und Führungswechsel

Im Jahre 1994 gab es für die Grafenauer Feuerwehrkameraden gleich doppelten Anlass zur Freude. Nachdem 20 Jahre zuvor der Zusammenschluss der beiden Freiwilligen Feuerwehren Döffingen und Dätzingen erfolgte, konnte die Feuerwehr Grafenau mit der neuen Grafenauer Fahne einen weiteren Schritt in die gemeinsame Zukunft tun. Mit einer Fahne unter Grafenauer Wappen kann endlich auch bei Festumzügen und Feierlichkeiten den Gästen das zum Ausdruck gebracht werden, was in Grafenau schon seit Jahren jeder weiß, Kameraden aus Döffingen und Dätzingen  stehen gemeinsam für die Feuerwehr Grafenau.

Die Anschaffung des neuen TLF 16/25 auf Basis eines Mercedes 1124-Fahrgestells, erfolgte als Ersatzbeschaffung für das alte TLF 16, das bereits seit 1968 im Dienste der Grafenauer Feuerwehr stand. Das neue TLF 16 /25 sollte aber nicht nur das ausgemusterte Fahrzeug ersetzen, sondern auch den veränderten Anforderungen gerecht werden.

Kommadant Walter Stark gab nach 10 Jahren sein Amt an Nachfolger Thomas Butsch. Er bekleidet das Amt bis heute. Bis 2010 war er zudem Abteilungsleiter der Döffinger Abteilung.

1995: Gründung der Jugendfeuerwehr

Am 17. September 1995 wurde die Jugendfeuerwehr Grafenau offiziell gegründet. Mit zwei Mädchen und zwölf Jungen nahm die Jugendfeuerwehrwartin, Elisabeth Birnbaum, mit ihren Jugendleitern die Jugendarbeit der Grafenauer Feuerwehr auf.

1999: Jubiläumsjahr

Zu Ende des 2. Jahrtausends veranstaltete die FFW Grafenau den Kreisfeuerwehrtag. Zugleich das 25 Jubiläum der FFW Grafenau und das 125 -Jährige Jubiläum der Abteilung Döffingen.  Die Festlichkeiten dauerten vom 9.-12 Juli 1999, sie wurden von zahlreichen Veranstaltungspunkten gesäumt. (Nachfolgend ein kleiner Auszug)

Begonnen wurde mit einer großen Fahnenparade auf dem Parkplatz vor der Wiesengrundhalle. Danach fand ein Stehempfang im Foyer der Wiesengrundhalle statt. Ab 18.00 Uhr wurde der Kreisfeuerwehrtag offiziell eröffnet. Am nächsten Tag fanden die Leistungswettkämpfe beim Wertstoffhof und bei er Wiesengrundhalle statt. Neben einer Ausstellung zum Thema Feuerwehr fanden Schauübungen der Jugendfeuerwehren statt. Ein Highlight des Abends war der Auftritt der Alpenrebellen im Festzelt ab 20.30 Uhr. Der Sonntag wurde mit einem grossen ökumenischen Gottesdienst begonnen.  Ab 13.30 Uhr bewegte sich dann der große Festumzug quer durch Dätzingen. Am Montag den 12 . Juli fand ab 14 Uhr noch ein Kinder.- und Seniorennachmittag statt. Ab 18 Uhr wurde eine Schauübung der FFW Grafenau abgehalten. Das Fest klang mit einem großen Feuerwerk aus…

 2005: Neubeschaffung ELW

Nachdem beim Vorgängerfahrzeug sich anstehende Reparaturen wirtschaftlich betrachtet nicht mehr lohnten, stand die Neubeschaffung eines Einsatzleitwagens an. In unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit bauten Kameraden der Feuerwehr Grafenau das neue Fahrzeug auf einem Mercedes-Benz Vito Fahrgestell auf.

2007: Neubeschaffung GW-T und MTW

In den darauf folgenden Jahren mussten der mittlerweile abgegebene Fahrschul-LKW, welcher von der Feuerwehr Grafenau als Gerätewagen Transport genutzt wurde, sowie der in die Jahre gekommene Mannschaftstransportwagen ersetzt werden. Nach einer selbstständig ausgearbeiteten Ausschreibung konnte dies anlässlich eines Tag der offenen Türs im Jahr 2007 vollzogen werden.

2008: Neubeschaffung Einsatzuniform

Das mehrere Jahre lang verwendete Modell “Baden-Württemberg 90” der Grafenauer Einsatzuniform wurde durch ein modernes, dem unter Atemschutz vorzunehmendem Innenangriff besser geeignetes Modell der Firma S-Gard ersetzt.

2010: Neuwahl Abteilungskommandant Dätzingen

Nach langjähriger Dienstzeit als Stellvertretender Gesamtkommandant und Abteilungskommandant der Abteilung Dätzingen beendet Thomas Rölli sein Amt in der Wehrführung der Feuerwehr Grafenau. Zum Nachfolger wird Stefan Eberle gewählt.

2014: Änderung in der Abteilungsführung Döffingen

Nach schwerer Krankheit ist der Döffinger Abteilungskommandant Herbert Kienle verstorben. Mathias Wolff, stellvertretender Abteilungskommandant führte nun die Abteilung kommissarisch. Bei der Hauptversammlung im Januar 2014 wurde schließlich Timo Roller zum offiziellen Nachfolger gewählt und besetzt nun auch die Position des zweiten stellvertretenden Gesamtkommandanten.

2015: Neubeschaffung HLF 20

Gemäß dem Fahrzeugkonzept der Feuerwehr Grafenau und mit Unterstützung des Grafenauer Gemeinderats wird die Neubeschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug angegangen.

2016: Feuerwehrbedarfsplan

Im Auftrag des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung führte die Firma Luelf und Rinke eine Bedarfsanalyse für die feuerwehrtechnische Ausstattung und Ausrüstung der Grafenauer Wehr durch. Nach der Präsentation des Ergebnisses im Gemeinderat wird nun das Projekt eines zentralen, gemeinsamen Standortes in der topografischen Ortsmitte Grafenaus angegangen.