Grafenauer Gemarkung wird von Hochwasser getroffen – größerer Schaden bleibt dank guter Schutzmaßnahmen aus.
Der seit rund zwei Tagen anhaltende Niederschlag mit mittlerweile über 100 Litern pro Quadratmeter sorgt auch in der Gemeinde Grafenau für übergelaufene Felder und Straßen. So ist die Unterführung der Landesstraße 1182 überflutet und auch angrenzende Felder und Wiesen im Bereich der topografischen Ortsmitte der Gemeinde sind überschwemmt. Zu bereits drei Einsätzen wurde die Grafenauer Wehr seit den gestrigen Abendstunden alarmiert. Neben einem verstopften Abflussrohr, dass mit den immensen Wassermassen den Dienst quittierte wurden die Floriansjünger zu einem technischen Defekt einer Hebeanlage und einem Wassereintritt in Kellerräume gerufen.
Kommandant Thomas Butsch, der jedes Mal mit rund ein Dutzend freiwilligen Feuerwehrmännern im Einsatz war, benennt die großen Rückhaltebecken in Dagersheim und Döffingen als gut ausgebaute Schutzmaßnahme vor Hochwasser. “In den vergangenen Jahrzehnten gab es unter anderem entlang der Schwippe im Ortsteil Döffingen des Öfteren verheerende Hochwasserlagen”, berichtet Pressesprecher Gianluca Biela. Durch die Investition in diese Becken, die bei großen Wassermassen geflutet werden und später langsam abgelassen werden, ist dies in den letzten Jahren nahezu ausgeblieben. So habe man “zwar noch vereinzelt überschwemmte Felder, dankenswerter Weiße aber keine vollgelaufenen Keller mehr”, so Biela weiter.
Auch die Grafenauer Feuerwehr hat in den letzten Jahren massiv in den Hochwasserschutz investiert. Eine neue Generation von Wassersaugern und Tauchpumpen verkürzen die Einsatzzeit und erhöhen die Schlagkraft. Im Gemeindebauhof lagern zudem rund 500 ständig gefüllte Sandsäcke, die bei Bedarf verladen und in den Einsatz gebracht werden können, um Hab und Gut vor den Wassermassen zu retten.