Hoher Ausbildungsstand garantiert Leistungsfähigkeit
Die 41. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Grafenau eröffnete Kommandant Thomas Butsch am vergangenen Samstag im Dätzinger Gerätehaus. Zu den Ehrengästen durfte Butsch unter anderem den Bürgermeister der Gemeinde, Martin Thüringer, den Kreisbrandmeister Guido Plischek sowie den Leiter des Polizeipostens Maichingen, Frank Bechtle, willkommen heißen.
Bei den 30 Einsätzen und sechs Feuersicherheitswachdiensten, welche in Summe mit 633 Einsatzstunden das Freizeitkonto der rund 70 Floriansjünger belasten, gibt es wenig Schwerpunkte. Beschäftigte in den vergangenen Jahren immer wieder das Thema Naturereignisse die Feuerwehrkameraden, konnte im letzten Jahr glücklicher Weise ein Rückgang in diesem Bereich verzeichnet werden. Hervorzuheben sind dennoch ein schwerer Verkehrsunfall auf der Umgehungsstraße, ein Kellerbrand sowie ein Einsatz, bei dem ein Mensch sein Leben lassen musste. Auch bei einem Großbrand in Sindelfingen waren die Grafenauer Wehrmänner gefordert: Sie stellten in der verwaisten Sindelfinger Feuerwache die Einsatzbereitschaft für die Daimlerstadt sicher.
Um bei anfallenden Einsätzen auch weiterhin gut gewappnet zu sein, setzte die Grafenauer Wehr auch im vergangenen Jahr stark auf Aus- und Weiterbildungen, so Kommandant Butsch. Von insgesamt 67 Teilnehmern wurden weit über 15 Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene besucht. „Gerade das Thema Atemschutz ist immens wichtig“ hob Butsch hervor. Auch die Ausführungen zum Tunnelbau in Darmsheim unterstrichen dies. Hier ist die Grafenauer Wehr fest im Alarmplan integriert, wie der Döffinger Abteilungskommandant Timo Roller berichtet. Neben den zahlreichen Ausbildungen, die den Grundstein legen, wurde das Leistungsniveau auch durch zahlreiche Übungen in Gruppen- und Zugstärke gefördert. So führte die Wehr eine Großübung im Dätzinger Seniorenheim durch und machte sich auch einen ersten Eindruck von der Baustelle des neuen Tunnels.
Dass auch die kameradschaftliche Seite in der Feuerwehr nicht zu kurz kommt, berichtet Stefan Eberle. Der Dätzinger Abteilungskommandant konnte auf erfolgreiche Festivitäten wie das Maibaumstellen und den Heckengäubesen zurückblicken. Auch über seine drei weiblichen Einsatzkräfte zeigte er sich erfreut und unterstrich, dass auch Frauen in der Feuerwehr ihren Platz haben.
Auf ein aufregendes und ereignisreiches Jahr konnte auch Gianluca Biela, Leiter der Jugendfeuerwehr, zurückblicken. Neben dem 20-jährigen Jubiläum der Jugendwehr im Juni standen auch strategische Planungen für die Zukunft an – „damit die Jugendfeuerwehr auch weiterhin als der Nachwuchsgarant für die Einsatzabteilung gilt“, so Biela in seinem Bericht. Dass die Arbeit der sieben Jugendbetreuer Früchte trägt, kann man mit den drei Übernahmen in die Einsatzabteilung belegen. An Pfingsten fährt die Jugendfeuerwehr an den Bodensee zum Ausflug, im Juli steht ein Berufsfeuerwehrtag an und auch sonst ist das Programm gut gefüllt.
Elisabeth Birnbaum, die seit zwei Jahrzehnten die Brandschutzerziehung in der Gemeinde, im Landkreis und im Land vorantreibt und mittlerweile als Pionierin bezeichnet wird, wurde bereits vergangenen Februar mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz ausgezeichnet.
Für 25 Jahre Feuerwehrdienst wurden die beiden Hauptfeuerwehrmänner Uwe Ruck und Andreas Mundle mit dem Feuerwehr Ehrenzeichen in Silber des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Marcel Pacifico, Marco Müller und Daniel Berner erhalten für ihre langjährige Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr die Traditionsnadel. Alle drei wechseln in die Einsatzabteilung über.
Auch Beförderungen konnte Kommandant Butsch vornehmen: So wurden Kevin Wagner, Marco Müller und Marcel Pacifico zu Feuerwehrmännern befördert. Steffen Fiala wurde nach erfolgreichem Gruppenführerlehrgang zum Löschmeister befördert. Zu Hauptlöschmeistern ernannte Butsch die beiden Kameraden Oliver Scheuermann und Michael Mundle.
Viel vor hat die Grafenauer Wehr auch in diesem Jahr: Fahrzeugbeschaffung, Klausurtagung, Bedarfsplan und Übungen im Darmsheimer Tunnel sind da nur ein paar Punkte des Dienstplans. Auch die abschließende Umstellung auf die digitale Alarmierung sowie die Umsetzung eines Marketingkonzepts zur Nachwuchsgewinnung stehen auf dem Plan.