Ein Lebenswerk für die Feuerwehr – Thomas Butsch nach 30 Jahren als Feuerwehrkommandant verabschiedet

Unter den Ehrengästen waren neben Bürgermeister Martin Thüringer und Markus Priesching, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Böblingen, auch zahlreiche Vertreter aus den Reihen der Feuerwehren des Landkreises, Gemeinderäte, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung sowie Gäste vom Deutschen Roten Kreuz und dem Landratsamt. Diese breite Teilnahme unterstrich die Bedeutung von Thomas Butschs Amtszeit und seine weitreichenden Verbindungen innerhalb der Rettungs- und Hilfsorganisationen.

Ein Lebenswerk für die Feuerwehr

Mit seiner Verabschiedung wurde nicht nur der Rückblick auf eine beeindruckende Karriere, sondern auch auf ein wahres Lebenswerk für die Feuerwehr geworfen. Thomas Butsch, der von 1991 bis 2010 als Abteilungskommandant der Abteilung Döffingen und seit 1995 nunmehr 30 Jahre lang als Feuerwehrkommandant der Gemeinde Grafenau tätig war, hat die Feuerwehr Grafenau maßgeblich geprägt und weiterentwickelt.

Die Laudatio auf den scheidenden Kommandanten wurde von seinen Nachfolgern gehalten, die jeweils einen wichtigen Aspekt seiner Amtszeit hervorhoben:

Timo Roller, der nun die Führung der Feuerwehr übernimmt, blickte auf den beeindruckenden Feuerwehrlebenslauf zurück. Timo Roller, der bereits 10 Jahre als stellvertretender Kommandant an Butschs Seite tätig war, betonte seine Entwicklung vom Feuerwehrmann zum Feuerwehrkommandanten. Meilensteine wie den Kreisfeuerwehrtag 1999 hob er ebenso hervor wie die freundschaftlichen Beziehungen zur Partnerfeuerwehr Neckenmarkt in Österreich.

Stefan Eberle, ebenfalls langjähriger stellvertretender Kommandant erinnerte an sein bemerkenswertes Engagement im Bereich der Fahrzeugbeschaffung. Durch Thomas Butschs Verhandlungen und Organisation seien zahlreiche Fahrzeuge für die Feuerwehr zu günstigen Konditionen beschafft worden, was einen erheblichen finanziellen Vorteil für die Gemeinde gebracht habe. Besonders betonte Eberle dabei die hohe Eigenleistung, die Butsch in diesen Prozess und auch teilweisen Fahrzeugaufbau eingebracht hatte. “Dank deiner Arbeit sind wir heute sehr gut ausgestattet und können jederzeit effizient Hilfe leisten”, so Stefan Eberle in seiner Ansprache.

Gianluca Biela, der neu zum stellvertretenden Kommandanten gewählt wurde und davor zehn Jahre die Leitung der Jugendfeuerwehr innehatte, zog einen eindrucksvollen Rückblick auf die großen Einsätze, die unter Butschs Leitung stattfanden. Besonders erinnerte er an den verheerenden Sturm Lothar, zahlreiche Großbrände wie in der Schillerstraße oder in Ostelsheim und schwere Verkehrsunfälle auf Grafenaus Landstraßen, bei denen Butsch als Einsatzleiter stets die Ruhe bewahrte und die Feuerwehr mit Klarheit und Routine führte.

Ehrungen für außergewöhnliches Engagement

Bürgermeister Thüringer würdigte nicht nur Thomas Butschs fachliche Kompetenz, sondern auch seine menschliche Seite, die die Feuerwehr über die Jahre hinweg geprägt habe. „Thomas Butsch hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur bei Einsätzen, sondern auch im Umgang mit den Kameraden und der gesamten Gemeinde. Auf ihn konnte ich mich stets verlassen. Um die Feuerwehr war mir zu keiner Zeit bange“.

Ein Höhepunkt der Verabschiedung war die Ernennung von Thomas Butsch zum Ehrenkommandanten der Feuerwehr Grafenau. Diese besondere Ehrung spiegelte die immense Wertschätzung wider, die er innerhalb der Feuerwehr und darüber hinaus genießt.

Darüber hinaus erhielt er die Bürgermedaille in Gold der Gemeinde Grafenau, eine Auszeichnung, die nur in Ausnahmefällen vergeben wird und die enge Verbindung zwischen Thomas Butsch und seiner Heimatgemeinde unterstreicht.

Geschenke als Zeichen der Anerkennung

Als Zeichen der Dankbarkeit überreichten die Kameraden der Feuerwehr dem scheidenden Kommandanten gemeinsam mit Bürgermeister Martin Thüringer einen Reisegutschein, um ihm den Start in seinen Führungs-Ruhestand zu versüßen. Ein weiteres Geschenk aus den Reihen der Feuerwehr war ein Liegestuhl aus Feuerwehrschläuchen, der in Zukunft dazu beitragen soll, dass Thomas Butsch künftig im Urlaub entspannen kann, anstatt vom Strand aus E-Mails zu lesen. Für seine Frau Michaela gab es Blumen und für beide 30 Pralinen vom Chocolatier – für jedes Dienstjahr eine.

Ein neues Kapitel für die Feuerwehr

Die Übergabe der des Kommandanten-Postens an Timo Roller, der nun die Führung übernimmt, wurde ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung bekanntgegeben. Roller wird von Stefan Eberle und Gianluca Biela als Stellvertretern unterstützt. Die Wahlen haben zuvor im formellen Teil der Jahreshauptversammlung stattgefunden. „Mit Timo Roller und seinen Stellvertretern ist die Feuerwehr Grafenau auch in Zukunft hervorragend aufgestellt“, betonte Markus Priesching in seiner Ansprache. Auch Böblingens Feuerwehrkommandant Thomas Frech, der als stellvertretender Kreisbrandmeister ein Grußwort sprach, griff die Schlagkräftige der Feuerwehr Grafenau auf. Er ist nun neuer dienstältester Kommandant im Landkreis. Von der Partnerfeuerwehr Neckenmarkt gab es eine Videobotschaft, die die enge Verbundenheit und Freundschaft nach Österreich unterstrich.

Musikalische Umrahmung und ein emotionaler Rückblick

Die Veranstaltung wurde musikalisch durch das Klarinetten-Ensemble des Musikvereins Grafenau umrahmt, das mit seinen Darbietungen für eine feierliche und stimmungsvolle Atmosphäre sorgte. Die Musik gab der Verabschiedung von Thomas Butsch einen besonders festlichen Rahmen.

Zum Abschluss der Veranstaltung ergriff der frisch gebackene Ehrenkommandant das Wort und blickte in einem Schlusswort auf über 30 Jahre Feuerwehrführung zurück. In einer emotionalen Präsentation mit einer kleinen Bildershow, die er selbst kommentierte, erinnerte er an über drei Jahrzehnte Feuerwehrgeschichte. „Es war eine lange und erfüllende Zeit. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben“, sagte Thomas Butsch und fand damit den passenden Abschluss für seine Zeit an der Spitze der Feuerwehr. Die festliche Stimmung der Veranstaltung zeigte einmal mehr: Die Feuerwehr ist nicht nur eine Organisation, sondern eine große Familie, die zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt – auch in der Übergabe von Verantwortung.